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Parkett abschleifen und ölen
Ein gepflegter Holzboden ist nicht nur ein optisches Highlight, sondern beeinflusst auch das gesamte Raumgefühl. Doch im Laufe der Zeit hinterlassen Möbel, Schuhe und Schmutz ihre Spuren. Die Lösung: Parkett abschleifen und ölen. Diese Methode ist besonders beliebt, da sie die natürliche Schönheit des Holzes erhält und gleichzeitig lang anhaltenden Schutz bietet.
Beim Abschleifen wird die meist beschädigte oberste Schicht entfernt. Das frische Holz darunter wird anschließend mit Öl behandelt. So bleibt der Boden atmungsaktiv, strapazierfähig und sieht wieder aus wie neu. Im Vergleich zur Versiegelung mit Lack bietet das Ölen den Vorteil, dass kleine Kratzer später einfacher ausgebessert werden können – ideal für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.
Egal, ob Sie einen abgenutzten Boden renovieren oder einfach die Optik auffrischen möchten: Das Schleifen und Ölen von Holzböden ist eine bewährte und nachhaltige Methode. Wichtig sind jedoch die richtige Vorbereitung, das passende Material und ein bisschen Geduld. In den folgenden Abschnitten zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie Ihren Boden selbst bearbeiten können oder worauf Sie achten sollten, wenn Sie eine Fachfirma beauftragen.
Das Wichtigste in Kürze
- Parkett abschleifen und ölen frischt abgenutzte Böden auf und schützt sie langfristig.
- Massivparkett kann mehrfach renoviert werden, bei Mehrschichtparkett ist Vorsicht geboten.
- Beim Schleifen wird schrittweise mit grober bis feiner Körnung gearbeitet.
- Öl schützt das Holz von innen und erhält die natürliche Optik.
- Überschüssiges Öl muss immer entfernt werden, sonst entstehen Flecken.
- Regelmäßige Pflege und gelegentliches Nachölen verlängern die Lebensdauer des Bodens.
Wann ist das Abschleifen sinnvoll?
Nicht jeder Makel am Parkett erfordert sofort eine Komplettbehandlung. Es gibt jedoch klare Anzeichen, die darauf hinweisen, wann es Zeit ist, das Parkett abzuschleifen und zu ölen. Typische Abnutzungserscheinungen wie tiefe Kratzer, dunkle Flecken oder ausgeprägte Laufspuren sind erste Warnsignale. Sie entstehen durch regelmäßige Nutzung, verschleppte Feuchtigkeit oder schwere Möbel und beeinträchtigen nicht nur die Optik, sondern auch die Schutzfunktion der Oberfläche.
Ein weiteres häufiges Problem sind stumpfe Stellen, bei denen das Holz sichtbar trocken wirkt. Diese Bereiche nehmen Schmutz leichter auf und können sich verfärben. Genau hier greift die Kombination aus Schleifen und Ölen: Das alte Finish wird entfernt und das Holz anschließend tiefenwirksam gepflegt.
Wann ein solcher Eingriff nötig ist, hängt stark von der Nutzung ab. Laut Experten, wie dem Deutschen Parkettverband, liegt die empfohlene Intervallzeit für das Abschleifen bei etwa 10 bis 15 Jahren. In Haushalten mit intensiver Nutzung, beispielsweise durch Kinder oder Haustiere, kann ein Intervall von sieben bis zehn Jahren sinnvoll sein. Weniger beanspruchte Räume kommen oft deutlich länger ohne komplettes Abschleifen aus.
Wichtig: Geölte Böden lassen sich auch punktuell nachbehandeln, ohne dass die gesamte Fläche geschliffen werden muss. Das spart Zeit und schont das Material.
Parkettarten & Eignung zum Abschleifen und ölen
Bevor man sein Parkett abschleifen und ölen möchte, sollte man zunächst wissen, um welche Art von Boden es sich handelt. Denn nicht jeder Holzboden eignet sich gleich gut dafür – sowohl der Aufbau als auch die Materialstärke spielen eine entscheidende Rolle.
Massivparkett besteht komplett aus durchgehendem Vollholz. Diese Bauweise ermöglicht besonders häufige Renovierungen der Oberfläche. Je nach Dicke kann ein solcher Boden fünf- bis zehnmal abgeschliffen und anschließend neu geölt werden. Das macht Massivparkett zur langlebigsten und robustesten Variante – ideal für alle, die auf Natürlichkeit und dauerhafte Qualität setzen. Auch das Nachölen ist bei dieser Parkettart problemlos möglich, wodurch sich langfristig Aufwand und Kosten sparen lassen.
Im Gegensatz dazu hat Mehrschichtparkett – häufig auch als Fertigparkett bezeichnet – nur eine dünne Edelholz-Nutzschicht. Diese liegt in der Regel zwischen 2,5 und 4 Millimetern. Das bedeutet: Auch wenn das Abschleifen grundsätzlich möglich ist, kann es bei dieser Parkettart nur ein- bis dreimal durchgeführt werden. Wird zu tief geschliffen, kann die darunterliegende Trägerschicht beschädigt werden. Deshalb ist Vorsicht geboten und im Zweifel eine Messung der Nutzschicht ratsam.
Böden wie Laminat oder Designbeläge sind hingegen nicht schleifbar, da sie keine echte Holzoberfläche besitzen. Eine Pflege mit Öl ist hier nicht möglich und auch das Schleifen würde die Oberfläche dauerhaft zerstören. Das Schleifen und Ölen ist also eine Option, die echten Holzbelägen vorbehalten ist.
Eine grobe Orientierung zur Renovierbarkeit verschiedener Parkettarten zeigt die folgende Tabelle:
Parkettart | Schleifbar? | Anzahl möglicher Schleifgänge | Für Ölbehandlung geeignet? |
Massivparkett | Ja | 5–10 | Ja |
Mehrschichtparkett | Eingeschränkt | 1–3 | Ja |
Laminat | Nein | 0 | Nein |
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Parkett richtig abschleifen
Bevor Sie Ihr Parkett ölen können, ist eine gründliche Vorbereitung notwendig. Dazu gehört unter anderem das fachgerechte Abschleifen. Dieser Schritt ist die Grundlage für ein gleichmäßiges und haltbares Ergebnis. Um das Abschleifen und Ölen des Parketts erfolgreich durchzuführen, empfiehlt sich ein systematisches Vorgehen in mehreren Schleifdurchgängen.
Im ersten Schritt erfolgt der Grobschliff mit einem Walz- oder Bandschleifer. Dabei kommen Schleifpapiere mit einer Körnung zwischen 24 und 40 zum Einsatz. In dieser Phase werden alte Lack- oder Ölschichten sowie tiefe Kratzer entfernt. Wichtig ist, mit gleichmäßigem Tempo zu arbeiten und die Maschine ruhig zu führen, da unkontrolliertes Schleifen Vertiefungen im Holz hinterlassen kann.
Anschließend folgt der mittlere Schliff. Hierfür eignet sich ein Schwingschleifer oder, bei größeren Flächen, ein Tellerschleifer mit einer Körnung zwischen 60 und 80. Dieser Durchgang glättet die Oberfläche und entfernt Schleifspuren aus dem Grobschliff. Besonders an Übergängen wie Türschwellen oder Heizkörpernischen ist jetzt Präzision gefragt.
Für ein feines, gleichmäßiges Schleifbild sorgt schließlich der Feinschliff. Hierfür wird eine Körnung von 120 bis 180 oder feiner empfohlen, abhängig vom Holztyp und der gewünschten Oberfläche. Ein feiner Schliff erhöht die Aufnahmefähigkeit für das Öl und verhindert raue Stellen.
Die Bearbeitung von Ecken und Rändern erfolgt manuell oder mit speziellen Randschleifern. Hier zeigt sich, wie sorgfältig gearbeitet wurde. Unbehandelte Kanten führen später oft zu unschönen Übergängen.
Zum Abschluss muss der Boden gründlich gereinigt werden. Zunächst wird gesaugt, dann wird nebelfeucht gewischt, um feinste Staubpartikel zu entfernen, die später die Ölaufnahme stören könnten. Nur ein sauberer, staubfreier Boden garantiert ein gleichmäßiges Ergebnis beim Schleifen und Ölen von Holzböden.

Parkett ölen – So gelingt das perfekte Finish
Nach dem Schleifen beginnt der entscheidende Schritt für eine langlebige, natürlich schöne Oberfläche: das Ölen. Wer Parkett abschleifen und ölen möchte, sollte hier besonders sorgfältig arbeiten – denn das Finish bestimmt nicht nur die Optik, sondern auch die Widerstandsfähigkeit des Bodens im Alltag.
Die richtige Produktwahl
Zum Ölen von Holzböden eignen sich spezielle Hartwachsöle oder Naturöle. Sie dringen tief ins Holz ein und schützen es von innen heraus, ohne eine geschlossene Schicht wie bei Lack zu bilden. Achten Sie auf lösungsmittelfreie oder VOC-arme Produkte – sie schonen Gesundheit und Umwelt. Farblose Öle erhalten den natürlichen Holzton, pigmentierte Varianten ermöglichen gezielte Farbveränderungen.
Empfehlenswert sind Öle mit kurzer Trocknungszeit und hoher Abriebfestigkeit. Bekannte Marken wie Livos, Osmo oder Rubio Monocoat bieten hochwertige Produkte, die je nach Wunsch eine seidenmatte oder eher matte Optik bieten.
Schrittweise Anleitung: Erstauftrag, Öleinziehen, Polieren, Nachölen
Zunächst wird das Öl gleichmäßig mit einer Rolle, einem Flächenstreicher oder einem Gummischieber aufgetragen. Weniger ist mehr: Der Boden sollte benetzt, aber nicht überflutet werden. Nach etwa 15–30 Minuten Einwirkzeit wird der Überschuss mit einem Baumwolltuch oder einer Poliermaschine sorgfältig abgenommen. So vermeiden Sie glänzende, klebrige Stellen.
Nach der ersten Trocknung (ca. 8–12 Stunden, je nach Produkt) kann ein zweiter Auftrag erfolgen. Dieser wird dünner ausgeführt, erneut einmassiert und abgenommen. Das Polieren mit einer Einscheibenmaschine oder manuell mit Pad sorgt für ein gleichmäßiges Finish.
Tipp: Arbeiten Sie abschnittsweise, damit das Öl nicht antrocknet, bevor der Überschuss entfernt wurde.

Was ist beim zweiten und dritten Auftrag zu beachten?
Nicht jeder Boden benötigt mehrere Ölaufträge – bei stark saugenden Holzarten oder stark beanspruchten Flächen kann ein zweiter oder dritter Auftrag jedoch sinnvoll sein. Zwischen den Aufträgen muss das Parkett vollständig trocken sein. Bei jeder Schicht gilt: Dünn auftragen, gründlich einmassieren, überschüssiges Öl entfernen. Zu viel Öl verzögert die Trocknung und kann zu Glanzflecken führen.
Achten Sie auch auf Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit – optimale Bedingungen liegen bei ca. 18–22 °C und 40–60 % Luftfeuchte. Während der Trocknung sollte gut gelüftet, aber keine Zugluft erzeugt werden.
Fehler vermeiden: Flecken, Überstände, zu viel/wenig Öl
Häufige Fehler beim boden schleifen und ölen sind übermäßige Ölmenge, ungleichmäßiges Abtragen oder das Arbeiten bei ungünstigen Bedingungen (z. B. zu kalt, zu feucht). Auch unzureichend entstaubte Flächen führen zu schlechten Ergebnissen – Staub verbindet sich mit dem Öl und hinterlässt raue Stellen oder Flecken.
Ein weiterer klassischer Fehler: Das Öl zu lange einziehen zu lassen. Trocknet es an, bevor der Überschuss abgenommen wird, bleiben schmierige Rückstände zurück, die sich später nur schwer entfernen lassen. Weniger kritisch, aber ebenfalls zu vermeiden: zu wenig Öl aufzutragen. Das führt zu ungleichmäßigem Schutz und schnellerer Abnutzung.
Nachbehandlung & Pflege
Nachdem Sie Ihr Parkett abgeschliffen und geölt haben, beginnt die Aushärtungs- und Pflegephase. In dieser Phase entscheidet sich, wie lange das schöne Ergebnis erhalten bleibt, denn selbst die beste Ölbehandlung benötigt Zeit zum Einziehen und die richtige Pflege im Alltag.
Die Trocknungszeiten variieren je nach verwendetem Öltyp. In der Regel ist das Parkett nach 24 bis 72 Stunden oberflächlich trocken. Dennoch gilt: In dieser Zeit sollte der Boden weder betreten noch abgedeckt oder gereinigt werden. Schwere Möbel oder Teppiche dürfen frühestens nach etwa einer Woche wieder aufgestellt werden, da das Öl erst dann vollständig ausgehärtet ist. Auch eine Nassreinigung sollte während dieser Zeit unbedingt vermieden werden.
Langfristig empfiehlt sich ein regelmäßiges Nachölen – je nach Nutzung ein- bis zweimal pro Jahr. Besonders beanspruchte Flächen wie Eingänge, Küchen oder Bereiche unter dem Esstisch profitieren davon. Ein Vorteil geölter Böden ist, dass sie sich punktuell pflegen lassen, ohne dass die gesamte Fläche renoviert werden muss.
Für die tägliche Reinigung sollten ausschließlich dafür geeignete Produkte verwendet werden. Herkömmliche Allzweckreiniger oder aggressive Mittel greifen die Öloberfläche an und können deren Schutzwirkung mindern. Ideal sind stattdessen spezielle Holzbodenseifen oder sogenannte Öl-Refresh-Produkte, da sie gleichzeitig reinigen und pflegen. Auch trockenes Wischen und das Entfernen von Schmutz mit einem weichen Besen oder einem Staubsauger mit Parkettaufsatz sind empfehlenswert.
FAQ
Das hängt vom Parketttyp ab. Massivparkett lässt sich in der Regel fünf- bis achtmal abschleifen, da es vollständig aus Holz besteht – bei starker Nutzschicht sogar bis zu zehnmal (Quelle: https://parkett-weber-shop.de/Parkett-renovieren).
Mehrschicht- oder Fertigparkett hingegen besitzt nur eine dünne Nutzschicht von meist 2,5 bis 6 mm und kann daher nur ein- bis dreimal geschliffen werden.
Um Schäden zu vermeiden, sollte vor dem Schleifen immer geprüft werden, wie viel Material noch vorhanden ist. Fachbetriebe nutzen dazu spezielle Messgeräte – bei Eigenarbeit reicht oft ein Blick auf die Aufbauhöhe an Übergängen oder Türschwellen.
Die Kosten variieren je nach Fläche, Zustand des Bodens und Region. Für das professionelle Parkett abschleifen und ölen können Sie mit etwa 20 bis 35 Euro pro Quadratmeter rechnen – abhängig davon, ob zusätzlich geölt oder lackiert wird.
Bei besonders aufwändiger Bearbeitung (z. B. bei sehr altem oder beschädigtem Parkett) kann der Preis auch bis zu 55 €/m² betragen.
Wer selbst Hand anlegt und Maschinen mietet, kann deutlich sparen: Rechnen Sie mit ca. 10 bis 15 €/m² für Mietgeräte und Material – allerdings ohne Arbeitszeit oder Risiko eingerechnet
Ja, mit etwas handwerklichem Geschick ist das möglich. Wichtig ist jedoch, sich im Vorfeld gut zu informieren und hochwertige Geräte zu verwenden. Fehler beim Schleifen – etwa durch zu viel Druck oder falsche Körnung – lassen sich später nur schwer korrigieren. Auch das Schleifen und Ölen von Holzböden erfordert Präzision: Öl muss gleichmäßig verteilt und der Überschuss sorgfältig entfernt werden. Wer unsicher ist oder empfindliches Parkett hat, sollte besser einen Fachbetrieb beauftragen.
Ein Schleifvorgang erfolgt in mehreren Durchgängen:
– Grobschliff: 24er bis 40er Körnung – entfernt alte Lacke oder Ölschichten.
– Zwischenschliff: 60er bis 80er Körnung – ebnet die Fläche.
– Feinschliff: mindestens 120er, besser noch 150er bis 180er Körnung – bereitet optimal auf das Ölen vor.
Für schwer zugängliche Stellen wie Ecken oder Ränder empfiehlt sich ein manuelles Vorgehen mit feinem Schleifpapier oder speziellen Randschleifern.
Beide Varianten haben ihre Vorteile. Geöltes Parkett bleibt atmungsaktiv, wirkt natürlicher und lässt sich punktuell nachbehandeln – ideal für Haushalte mit Haustieren oder Kindern. Lackiertes Parkett hingegen bildet eine geschlossene Oberfläche, die robuster gegenüber Feuchtigkeit ist, dafür aber bei Kratzern schwieriger zu reparieren ist. Wer auf eine natürliche Haptik und gute Umweltverträglichkeit Wert legt, ist mit dem Parkett abschleifen und ölen meist besser beraten.
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